Myrmianda Alabasterhaut, kurz Myr, zählte wohl zu den schönsten Zwerginnen unter allen Zwergen, Stämmen und Clans. Sie arbeitete als Chirurga bei den Freien, war aber eine Spionin der Dritten.
Beschreibung[]
Sie hatte rote Augen, sehr feingliedrige Hände und ein Reif aus Gold lag an ihrer Stirn und hielt die weißen Haare zurück. Sogar ihr Wangenflaum war schlohweiß mit einem leicht silbrigen Einschlag. Sie war ein Albino.
Myr sprach ein klares Zwergisch mit Einschlägen der Hochsprache und hatte vermutlich eine außerordentliche Bildung.
Haus in Goldhort[]
Myr wohnte bei den Freien in einem zweigeschossigen Haus inmitten von Goldhort. Das Erdgeschoss war abgesehen vom Eingangsbereich und der Küche, in der Myr gerne kochte, mit Teppichen ausgelegt. Eine Steintreppe führte in eine geräumige Unterkunft im ersten Stock, in der Tungdil, Boïndil und Boëndal während ihres Aufenthalts in Goldhort unterbrachte. Eine weitere schmale Stiege führte noch ein Stockwerk höher zu einer Luke, die auf das Flachdach des Hauses führte.
Lebenslauf[]
Falsche Identität[]
Myr war die Tochter von Lorimbas Stahlherz, dem König der Dritten. Das hätte allerdings kein Außenstehender vermutet, da sie ihm aufgrund ihrer albinoweißen Haut- und Haarfarbe gar nicht ähnlich sah.
Diese Eigenschaft machte sie zu einer geeigneten Spionin, die Aufzeichnungen über die Freien beschaffen sollte. Bei den Freien hatte sie nacheinander zwei Ehemänner, die beide in ihren Betten starben - vermutlich, nachdem sie Myr auf die Schliche gekommen waren. Sanda Feuermut war jedoch die Einzige, die diesen scheinbaren Zufall bemerkte.
Reise ins Graue Gebirge[]
Im 6235. Sonnenzyklus kamen Tungdil Goldhand und Boïndil Zweiklinge durch einen der Eingänge, einen Weiher in Lesinteïl, in das Reich der Freien. Tungdil war durch Albae-Pfeile schwer verletzt worden. Myr lernte ihn kennen, indem sie ihn verarztete. Tungdil bat anschließend Gemmil um Beistand gegen ein Ork-Heer aus Toboribor unter der Führung von Ushnotz, das den neu gegründeten Stamm der Fünften bedrohte. Gemmil sagte Hilfe in Form eines Heeres der Freien zu.
Boïndil und Tungdil reisten mit Myr voraus ins Graue Gebirge. Myr unterhielt sich viel mit Tungdil und gewann so sein Vertrauen. Tungdil fühlte sich mehr und mehr zu ihr hingezogen. Im Gegensatz zu Tungdil hatte Boïndil wegen ihres Aussehens und ihrer Herkunft Vorbehalte gegen Myr. Was beide nicht wussten, war, dass sie den Auftrag hatte, Tungdil zu töten. Myr erfuhr, dass Tungdil bis vor kurzem den Ehernen Bund mit Balyndis Eisenfinger eingehen wollte. Balyndis musste sich jedoch ihrem Clan beugen, der Glaïmbar Scharfklinge, den neuen König der Fünften, als ihren Ehemann ausgesucht hatte.
In der folgenden Schlacht gegen die Orks stürzten sich Tungdil, Boïndil und auch Myr ins schon laufende Gefecht. Wenig später traf die Armee der Freien ein, die gerade rechtzeitig das Graue Gebirge erreichte, um das Ork-Heer von Ushnotz gemeinsam mit den Fünften zu besiegen. Nach der Schlacht trafen sich Myr und Tungdil mit Glaïmbar und Balyndis. Balyndis, die noch immer Gefühle für Tungdil empfand, wurde eifersüchtig durch die Zuneigung, die Myr und Tungdil zeigten. Damit begann eine Rivalität zwischen den Zwerginnen.
Nach der Schlacht versuchte Myr, Boïndils Zwillingsbruder Boëndal Pinnhand aufzuwecken. Dieser war von einer Lawine verschüttet worden und lag seitdem im Koma. Sie versuchte es mit einem heißen Bad. Als versehentlich ein Kohlestück aus der Esse Drachenbrodem in das Bad fiel und Boëndal berührte, erwachte dieser aus seinem Koma. Boïndil führte dies auf Myrs Bemühungen zurück, sodass sie auch sein Vertrauen gewann.
Eherner Bund mit Tungdil[]
Myr kehrte mit Tungdil und den Zwillingen zu den Freien nach Goldhort zurück, wo sie die drei Zwerge bewirtete. Gemmil zeigte Tungdil und den Zwillingen die Stadt. Nach einem Aufenthalt von einigen Monaten bei den Freien erhielten Tungdil und die Zwillingen von Glaïmbar die Nachricht, dass Großkönig Gandogar sie gerne in seiner Gesandtschaft bei einem Treffen der Herrscher des Geborgenen Landes dabei hätte. Tungdil blieb jedoch wegen Myr, in die er sich mittlerweile verliebt hatte, in Goldhort, während Boïndil und Boëndal zu dem Treffen nach Porista reisten.
Tungdil ging bei Sanda Feuermut in die Lehre, um ein noch besserer Krieger zu werden. Bei den Kampfübungen nahm Sanda wenig Rücksicht auf Tungdil und brach ihm mehrere Rippen. Daraufhin kam es zum Streit zwischen Myr und Sanda. Als Tungdil nach dem Grund für die Rivalität zwischen den beiden fragte, erzählte Myr, dass beide Zwerginnen den Ehernen Bund mit Gemmil eingehen wollten, und sie log ihm vor, dass sie Sanda für eine Spionin der Dritten hielte. Tungdil und Myr kamen sich während seines Aufenthaltes in Goldhort immer näher und gingen schließlich im Vraccas-Tempel der Stadt den Ehernen Bund ein. Obwohl Myr den Auftrag hatte, Tungdil letztlich zu ermorden, entwickelte auch Myr Gefühle für Tungdil.
Kurze Zeit später kehrten Boïndil und Boëndal zu den Freien zurück. Sie berichteten von dem Treffen in Porista, bei dem über die von Nôd'onn angekündigte "Gefahr aus dem Westen" beraten worden war. Es handelte sich dabei um Avatare, Splitter des boshaften Gottes Tion, die alles Böse vernichten wollten und dabei nur verbrannte Erde zurückließen. Unerwartet war Romo Stahlherz als Unterhändler der Dritten aufgetaucht, der behauptet hatte, eine Waffe gegen die Avatare zu haben. Er hatte jedoch nichts weiter sagen wollen, solange sich Zwerge der anderen Stämme im Saal befanden. Da Tungdil ein Dritter war, baten die Zwillinge Tungdil im Namen von Gandogar, an den Beratungen teilzunehmen. Tungdil reiste mit den Zwillingen nach Porista, Myr begleitete ihn. Myr nahm ihre Aufzeichnungen vom Reich der Freien mit, um in Porista den Freien zukommen zu lassen.
List der Dritten und Myrs Tod[]
In Porista unterbreitete Romo den Herrschern sein Angebot: die anderen Zwerge mussten ihre Königreiche aufgeben und ins Jenseitige Land zu verschwinden, dann würden die Dritten das Geborgene Land vor den Avataren schützen. Großkönig Gandogar beugte sich den Forderungen der Dritten.
In Porista nahmen Romo und Salfalur, Myrs eigentlicher Ehemann bei den Dritten, Myrs Aufzeichnungen von dem Reich der Freien an sich. Sie verprügelten die Zwergin, um es wie einen Raub aussehen zu lassen. Salfalur drängte darauf, Porista zu verlassen, aber Romo wollte sich das "Vergnügen" nicht versagen, einen anderen Zwerg zu töten. Stattdessen wurde er selbst von Tungdil erschlagen. Salfalur verließ mit Myrs Aufzeichnungen die Stadt und wurde nicht mehr gefunden. Die Maga Narmora heilte daraufhin die Verletzungen von Myr und Tungdil.
Tungdil vermutete, dass die Dritte gar keine Waffe gegen die Avatare hatten, und wollte davon auch Gandogar überzeugen. Myr versuchte es ihm auszureden, aber er ließ sich nicht davon abhalten, vor dem Großkönig, den Königen der Stämme und den Clanoberhäuptern vorzusprechen, jedoch ohne Erfolg. Myr wurde außerdem von Narmora gebeten, ihren kranken Ehemann Furgas zu behandeln. Sie vermutete, dass Furgas vergiftet worden war, konnte ihm aber ohne Kenntnis des Giftes nicht helfen.
Auf dem Weg zu den Freien mischte Myr aus Kräutern ein Gift an, um ihren Auftrag abzuschließen und Tungdil zu ermorden. Wie Myrs früherer Mann erkrankte er an einem Fieber. Als Tungdil jedoch in einem Gasthaus versehentlich eine Kerze umstieß und so ein Feuer verursachte, barchte es Myr nicht über sich, ihn sterben zu lassen, da sie tatsächlich echte Gefühle für ihn hegte. Tungdil wurde gerettet, die Flammen gelöscht und Tungdil erholte sich von seiner Krankheit.
Die beiden setzten seine Reise nach Goldhort fort, wo Tungdil Gemmil von seinem Plan erzählte. Er wollte mit einem Heer der Freien ins Rote Gebirge reisen, um die Dritten von der Besetzung des Zwergenreiches abzuhalten, bis sie ihre Waffe gegen die Avatare demonstriert hatten. Myr argumentierte gegen den Plan, aber letztlich konnte Tungdil Gemmil von seinem Vorhaben überzeugen. Anschließend reisten Myr und Tungdil mit einem Heer der Freien nach Ost-Eisenwart, wo sie sich den Dritten in den Weg stellten. Sie erkannten, dass die Dritten gar keine Waffe hatten.
In der folgenden Schlacht wurde das Tor von Myr geöffnet, die jedoch Sanda beschuldigte, die Verräterin zu sein. Boïndil glaube Myr und verletzte Sanda im Kampfrausch tödlich. Wie Tungdil erfahren musste, war Myr in Wahrheit eine Dritte und Verräterin, auch wenn sie sich in letzter Sekunde offenbar für ihn entschieden hatte. Ihr Ende wurde von ihrem eigenen Ehemann herbeigeführt, denn wie sich herausstellte, war Myr die Frau von Salfalur. Myr warf sich in Salfalurs Angriff, der eigentlich Tungdil galt, und opferte sich für ihn.
Quellen[]
- Der Krieg der Zwerge, Erstes Buch, I
- Der Krieg der Zwerge, Erstes Buch, VI-VIII
- Der Krieg der Zwerge, Zweites Buch, I-IV